Netzwerk Häusliche Gewalt: „Frauenrechte sind Menschenrechte!“ 16-Tage-Kampagne gegen Gewalt an Frauen im Landkreis Stade

16-Tage-Kampagne gegen Gewalt an Frauen. Frauenrechte sind Menschenrechte

16-Tage-Kampagne gegen Gewalt an Frauen. Frauenrechte sind Menschenrechte

Pressemitteilung des Netzwerkes Häusliche Gewalt vom 29.10.2014:

Netzwerk Häusliche Gewalt: „Frauenrechte sind Menschenrechte!“ – 16-Tage-Kampagne gegen Gewalt an Frauen im Landkreis Stade

Das Netzwerk Häusliche Gewalt im Landkreis Stade ruft auch im Jahr 2014 wieder zur 16-
Tage-Kampagne „Frauenrechte sind Menschenrechte!“ auf. Die Kampagne wurde 1991 vom Women’s Global Leadership Institute ins Leben gerufen und findet weltweit in mehr als 160 Ländern statt. Sie will das Rechtsempfinden schärfen und deutlich machen, dass jede Gewalt an Frauen und Mädchen eine Menschenrechtsverletzung darstellt, wie sie von den Vereinten Nationen 1948 definiert wurde.

Die Kampagne umfasst 16 Tage und verbindet den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November mit dem Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember.

Die folgenden Veranstaltungen stehen auf dem Programm:

Zu dem Vortrag „Prostitution – (k)ein Beruf wie jeder andere?!“ lädt die Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Buxtehude in Kooperation mit der VHS
Buxtehude am Montag, 24. November 2014 um 19 Uhr ins VHS-Haus, Bertha-von–Suttner-Allee
9 ein. Als Referentin konnte Heidemarie Grobe von Terre des Femmes gewonnen werden.
Sie wird einen Überblick über die Entwicklung der Prostitution seit deren Legalisierung in
Deutschland im Jahr 2002 geben,. Im Vortrag wird außerdem vorgestellt, wie Prostitution in
anderen Ländern geregelt ist. Die anschließende Diskussion soll helfen, die eigene Position
kritisch zu überprüfen. Diese Veranstaltung findet statt im Rahmen der Veranstaltungsreihe VHS-kontrovers. Anmeldung: www.vhs-buxtehude.de

Zu einem Fachgespräch zu bestehenden Schutzlücken bei sexueller Gewalt gegen
Frauen lädt die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Stade am Montag, 1. Dezember 2014, von 10 bis 12 Uhr ins Pastor Behrens-Haus in Stade, Ritterstraße 15, ein. Hier geht es um die spannende Frage, warum Vergewaltigungen so selten angezeigt werden und warum in noch weniger Fällen (8,4 % im Jahr 2012) von Vergewaltigungen die Täter verurteilt werden. Die Veranstaltung steht unter dem Titel: „Was Ihnen widerfahren ist, ist in Deutschland nicht strafbar“. Frauen erleben nach einer solchen Tat oft einen entwürdigenden Spießroutenlauf durch die Institutionen: von der ersten Untersuchung im Krankenhaus, beim Verhör durch die Polizei bis hin zur Gerichtsverhandlung. Als Referentin wird Anita Eckhardt vom Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe – Frauen gegen Gewalt e.V. (bff) die Thematik beleuchten.

Das Netzwerk häusliche Gewalt möchte durch die Sensibilisierung aller Professionen erreichen, dass Vergewaltigungsopfer im Landkreis Stade würdevoll beraten, untersucht, begleitet und bei Gericht befragt werden. Anmeldung erwünscht unter: gleichstellungsbeauftragte@landkreis-stade.de oder Tel. 04141 12-205.

Zu einem Tag der Offenen Tür lädt die Beratungsstelle Lichtblick gegen sexuelle Gewalt, in Buxtehude, Bertha-von-Suttner Allee 4, am Mittwoch, 3. Dezember 2014, von 12 bis 18 Uhr ein. Die Mitarbeiterinnen von Lichtblick bieten die Möglichkeit von Führungen durch die Beratungsstelle an. An dem Tag kann man die Mitarbeiterinnen kennen lernen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Es werden Informationen zu den verschiedenen Arbeitsfeldern der Beratungsstelle gegeben, und es gibt einen Büchertisch mit Fachbüchern, Arbeitsmaterialien, Romanen und Kinderbüchern zur weiteren Information. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Das Stader Frauenhaus lädt gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinde Drochtersen zu dem Kinofilm „Die Frau des Polizisten“ am Mittwoch, 3. Dezember 2014, um 19.00 Uhr in die Harsefelder Lichtspiele ein. Der Film ist ein sehenswertes Drama über Gewalt in der Ehe. Er erhielt 2013 in Venedig den Spezialpreis der Jury. Diseser Film bedient sich keines bekannten Genres und erscheint zuweilen verstörend in seiner Kameraführung und seiner Einfachheit. Nach der Kinovorstellung besteht die Möglichkeit, sich über das Gesehene und Gefühlte auszutauschen. An einem Infotisch gibt es Materialien zum Thema und zu Einrichtungen im Landkreis, die sich professionell mit häuslicher Gewalt befassen.

Karten sind erhältlich für 7,50 € an der Abendkasse im Kino. Kartenvorbestellung möglich
unter Tel. 04164-81460.

Einen Kurs Selbstbehauptung für Frauen (ab 16 Jahren) „Mit mir nicht! Ich bin stark!“ bietet die Polizeiinspektion Stade an. Referenten sind Frauke Schlichting, Landesfrauenreferentin des Nds. Ju-Jutsu Verbandes e. V. und Andreas Woyth, Kursleiter Frauen- und Mädchenselbstsicherheit der Polizei. Sie machen deutlich, dass Frauen und Mädchen in vermeintlich geschützten Räumen oder auf offener Straße, auf dem Lande oder in der Großstadt, am helllichten Tage oder in der Dunkelheit in eine Situation kommen können, in der sie körperlich – oder auch „nur“ verbal – angegangen werden. Auf solche Situationen sollte frau sich vorbereiten.

Diese Veranstaltung dient den Teilnehmerinnen als Schnupperkurs in die Welt der Prävention und Selbstbehauptung: Dabei geht es um die Erkennung und Vermeidung von brenzligen Situationen, um das Funktionieren des menschlichen Frühwarnsystems, um die Bedeutung der Stimme im Moment der Gefahr und um erste, einfache Techniken zur effektiven Selbstverteidigung.

Der Kurs findet am Freitag, 5. Dezember 2014, von 17.00 bis 20.00 Uhr im Gebäude des Eichamtes in Stade-Wiepenkathen, Am Tennisplatz 6, statt. Anmeldung bis zum 28. November 2014 unter gleichstellungsbeauftragte@landkreis-stade.de oder unter Tel. 04141 12-205.

Die letzte Veranstaltung in der Reihe ist der Vortrag „Gewalt gegen Frauen als
Menschenrechtsverletzung“ mit der Referentin Dr. Nivedita Prasad, Professorin an der
Alice Salomon Hochschule in Berlin. Der Vortrag gibt eine Einführung in Abkommen der UN, die den Schutz von Frauen und Mädchen gegen Gewalt garantieren. Oftmals wird davon ausgegangen, dass Menschenrechtsverletzungen nur solche Rechtsverletzungen sind, die der Staat ausübt.

Vergessen wird hierbei, dass auch Verletzungen Einzelner von der UN als Menschenrechtsverletzung gewertet werden. Wie bisherige Einzelfallentscheidungen auch in Deutschland angewendet werden können, wird ebenfalls Thema des Vortrages sein. Die Veranstaltung der Gleichstellungsbeauftragten der Hansestadt Buxtehude findet am Freitag, 5. Dezember 2014, von 10 bis 12 Uhr im Stadthaus Buxtehude, Bahnhofstraße 7, statt. Anmeldung bis zum 5. Dezember 2014 unter gleichstellung@stadt.buxtehude.de oder unter Tel. 04161 501-4040.