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Rückenwind – Gruppenangebot für Kinder

Neues Angebot: Wenn Kinder Gewalt zwischen Eltern miterleben

Gewalt in der Partnerschaft betrifft nicht nur Frauen und Männer. Wenn Kinder dies miterleben, sind auch sie Opfer. Um die betroffenen Mädchen und Jungen zu unterstützen, gibt es jetzt das neue Gruppenangebot „Rückenwind“. Dafür kooperieren das Stader Frauenhaus des Landkreises Stade sowie die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des Diakonieverbandes.

Kinder empfinden Angst und Hilflosigkeit, wenn sie Gewalt zwischen den Eltern miterleben, so Hanne Rathjens, Leitung des Frauenhauses: „Mitunter fühlen sie sich auch schuldig, weil sie dem bedrohten, gedemütigten oder angegriffenen Elternteil nicht helfen können.“ Das ist für Kinder immer schädigend. Daher ist das neue Gruppenangebot so wichtig – es gibt qualifizierte Unterstützung.

„Die Gruppe bietet Entlastung, die Stärkung des Selbstbewusstseins und das Erleben von positiven Rollenmodellen“, erläutert Hanne Rathjens. Außerdem lernen die Kinder Methoden, mit den eigenen Gefühlen umzugehen sowie konstruktive Konfliktlösungsmöglichkeiten.

„Rückenwind“ richtet sich an Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren, die in der Stader Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche (Thuner Str. 17) zusammenkommen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Ein Treffen mit sechs bis acht Kindern dauert etwa 90 Minuten. Die Leitung übernehmen der Sozialpädagoge Hauke Heinsohn und die Erzieherin Melanie Arp. Eine Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass die Gewalt beendet sein muss.

Bei den Treffen werden unter anderem die Themen Freundschaft und Vertrauen, Grenzen spüren und setzen sowie die Entwicklung von Schutzstrategien behandelt. Sie werden spielerisch und mit kreativen Methoden bearbeitet. „Wir wollen so den Kindern – getreu des Angebotsnamens – Rückenwind geben“, sagt Hanne Rathjens und ergänzt: „Sowohl die Inhalte der Treffen als auch Gespräche mit den Eltern werden streng vertraulich behandelt.“

Eine Anmeldung ist beim Stader Frauenhaus unter der Telefonnummer 04141/ 44123 und per E-Mail frauenhaus@landkreis-stade.de sowie bei der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche unter der Rufnummer 04141/ 52140 und per E-Mail erziehungsberatung-stade@evlka.de möglich.

Kinderbild

So wunderschöne Bilder machen unsere Kinder zusammen mit Ewa

Nun kommen endlich auch einmal die Kinder in den Genuss, Zeit und Muße mit Ewa Szczepaniak zu verbringen

Weg vom Alltag. Eintauchen in eine andere Welt, die hilft diese hier ein wenig besser zu verstehen. Was Ewa den Kindern schenkt, ist kostbar: ihre Zeit! Dank dir Ewa.

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Netzwerk Häusliche Gewalt: „Frauenrechte sind Menschenrechte!“ 16-Tage-Kampagne gegen Gewalt an Frauen im Landkreis Stade

16-Tage-Kampagne gegen Gewalt an Frauen. Frauenrechte sind Menschenrechte

16-Tage-Kampagne gegen Gewalt an Frauen. Frauenrechte sind Menschenrechte

Pressemitteilung des Netzwerkes Häusliche Gewalt vom 29.10.2014:

Netzwerk Häusliche Gewalt: „Frauenrechte sind Menschenrechte!“ – 16-Tage-Kampagne gegen Gewalt an Frauen im Landkreis Stade

Das Netzwerk Häusliche Gewalt im Landkreis Stade ruft auch im Jahr 2014 wieder zur 16-
Tage-Kampagne „Frauenrechte sind Menschenrechte!“ auf. Die Kampagne wurde 1991 vom Women’s Global Leadership Institute ins Leben gerufen und findet weltweit in mehr als 160 Ländern statt. Sie will das Rechtsempfinden schärfen und deutlich machen, dass jede Gewalt an Frauen und Mädchen eine Menschenrechtsverletzung darstellt, wie sie von den Vereinten Nationen 1948 definiert wurde.

Die Kampagne umfasst 16 Tage und verbindet den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November mit dem Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember.

Die folgenden Veranstaltungen stehen auf dem Programm:

Zu dem Vortrag „Prostitution – (k)ein Beruf wie jeder andere?!“ lädt die Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Buxtehude in Kooperation mit der VHS
Buxtehude am Montag, 24. November 2014 um 19 Uhr ins VHS-Haus, Bertha-von–Suttner-Allee
9 ein. Als Referentin konnte Heidemarie Grobe von Terre des Femmes gewonnen werden.
Sie wird einen Überblick über die Entwicklung der Prostitution seit deren Legalisierung in
Deutschland im Jahr 2002 geben,. Im Vortrag wird außerdem vorgestellt, wie Prostitution in
anderen Ländern geregelt ist. Die anschließende Diskussion soll helfen, die eigene Position
kritisch zu überprüfen. Diese Veranstaltung findet statt im Rahmen der Veranstaltungsreihe VHS-kontrovers. Anmeldung: www.vhs-buxtehude.de

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Foto: Thomas Kohler, CC BY-SA 2.0, Quelle: Flickr

25 Jahre Frauenhaus in Stade: Sprungbrett in die Freiheit

Foto: Thomas Kohler, CC BY-SA 2.0, Quelle: Flickr
Ein Gastbeitrag von Susanne Helfferich, Stader Tageblatt

Wenn für Frauen das Leben in den eigenen vier Wänden zur Hölle wird, ist das Frauenhaus in Stade oft der einzige Zufluchtsort.

Seit 25 Jahren gibt es die Einrichtung, finanziert durch den Landkreis. 823 Frauen haben dort in den 25 Jahren mit ihren Kindern Zuflucht gefunden. Die Adresse wird wohlgehütet – zum Schutz der Frauen und ihrer Kinder. Welche Bedeutung das Frauenhaus für die Betroffenen hat, haben vier mutige Frauen im Tageblatt-Gespräch erzählt.

Julia ist 32 Jahre alt, Lehrerin, Mutter von zwei Kindern. „Ich dachte, ich hätte mein Leben im Griff. Und dann wird einem der Boden unter den Füßen herausgehauen. Da war das Frauenhaus für mich wie eine Insel, auf die ich mich retten konnte.“

Als die Ehe für Julia unerträglich wurde, rutschte sie in Depressionen. Ihr Mann sei gewalttätig gewesen, habe sie ständig kontrolliert, sie gegenüber Außenstehenden für nicht zurechnungsfähig erklärt. Lange quälte sich Julia mit dem Entschluss, ins Frauenhaus zu gehen. Ihre Therapeutin riet ihr zu. „Als Lehrerin berate ich immer wieder Schüler in sozialen Notsituationen, aber als ich selbst in Not war, war es eine große Überwindung, Hilfe zu holen.“ Sie war sich nicht sicher, ob ihre Situation wirklich schlimm genug sei, ob es nicht noch schlimmer kommen müsse, um den Schritt zu rechtfertigen.

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