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Orange Days: „Gewalt?!… kommt nicht in die Tüte!“


Pressemitteilung
Stade, 17. November 2023
Orange Days: Aktion „Gewalt?!… kommt nicht in die Tüte!“ startet

Gewalt hat viele Gesichter: Sie beginnt nicht erst mit Schlägen, auch Bedrohungen, Beschimpfungen und Kontrolle gehören dazu. Davon sind insbesondere Frauen betroffen. Wo sie Hilfe bekommen, sehen sie nun auf einen Blick. Während der Internationalen Orange Days vom 25. November bis 10. Dezember verteilen 18 Bäckereien und andere Geschäfte Aktionstüten unter dem Motto „Gewalt?!… kommt nicht in die Tüte!“. Auf den 130.000 Papiertüten stehen die Notrufnummern von Beratungsstellen. Damit will das Netzwerk gegen häusliche Gewalt
sensibilisieren, aufklären und ermutigen.
Bereits zum vierten Mal werden die Papiertüten mit dem eindringlichen Slogan „Gewalt?!… kommt nicht in die Tüte!“ verteilt. Wie wichtig solche Aktionen sind, zeigen erschreckende Zahlen: Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens ein Mal in ihrem Leben von körperlicher oder sexueller Gewalt betroffen. Jede vierte Frau erlebt Gewalt in ihrer Beziehung. Alle drei Tage wird eine Frau durch ihren Partner getötet. All das unabhängig vom Bildungsstand, dem Alter oder der sozialen Schicht. Ebenso erschreckend: Die Zahlen gehen nicht zurück, sie steigen sogar.
Deswegen ist die Tütenaktion so wichtig: „Auf einen Blick wird deutlich, wo es Hilfe gibt“, erklärt Hanne Rathjens, Leiterin des Stader Frauenhauses: „Die Notrufnummern der lokalen Beratungsstellen kommen direkt zu den Frauen nach Hause. So erreichen wir unzählige Betroffene, denen wir Mut machen wollen, sich Unterstützung zu holen.“
Seit mehr als 20 Jahren gibt es das Netzwerk gegen Häusliche Gewalt im Landkreis Stade. Verschiedene Akteurinnen und Akteure engagieren sich. Dazu gehören neben den Gleichstellungsbeauftragten auch die AWO Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS), das Stader Frauenhaus, die AWO-Beratungsstelle Lichtblick, der Kinderschutzbund, die Polizei, Jugendämter und Justiz sowie einige weitere Institutionen.
In diesem Jahr verteilt das Netzwerk 130.000 Tüten. 18 lokale Bäckereien und zahlreiche Wochenmärkte unterstützen die Aktion. Außerdem beteiligen sich die Kantine der Stader BBS II und BBS III, die Schulen Harsefeld/Ahlerstedt sowie weitere Geschäfte, Apotheken und Vereine. Die Stader Tafel, Trägerschaft der Diakonie Buxtehude und Stade, ist auch mit verschiedenen Ausgabestellen dabei. „Die Aktion wird jedes Jahr größer. Vor drei Jahren waren es noch 80.000
Tüten, vor einem Jahr beteiligten sich 10 Bäckereien“, freut sich Elena Knoop.
Neu ist wiederum die finanzielle Unterstützung von CEDAW, das für Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination Against Women steht. Es ist das Übereinkommen der Vereinten Nationen (VN) zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau, kurz Frauenrechtskonvention.
Alles andere als neu ist hingegen die Tüten-Aktion, die 2013 startete. Seit zwei Jahren ist sie Teil der sogenannten „Orange Days“. Diese weltweite Kampagne macht auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. Sie erstreckt sich über einen Zeitraum von 16 Tagen, immer vom 25. November – dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen – bis zum 10. Dezember – dem Internationalen Tag der Menschenrechte. „Wir wollen die lokalen Hilfsangebote (noch) bekannter machen. Das schaffen wir mit 130.000 Tüten“, so Renate Winkel von der AWO-Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt.
Hier gibt es Hilfe:
Stader Frauenhaus: 04141 44123
AWO-Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS): 04141 534415
AWO-Beratungsstelle Lichtblick gegen sexuelle Gewalt: 04161 714715
Opferhilfebüro Stade: 04141 4030431
Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: 116 016

Der Name ist Programm: „Gewalt?!… kommt nicht in die Tüte!“, lautet der eindringliche Slogan der bekannten Papiertütenaktion, hinter der ein breites Bündnis aus Gleichstellungsbeauftragten, Beratungsstellen, Vereinen und Institutionen aus dem Landkreis Stade steht.
Foto: Landkreis Stade / C.Schmidt

Bei Fragen zur Pressemitteilung wenden Sie sich bitte an:
Elena Knoop, Landkreis Stade 04141 12-1005, gleichstellung@landkreis-stade.de

Mahnwache für Opfer von Häuslicher Gewalt

Zu einer Mahnwache mit einer Gedenkminute rufen Gleichstellungsbeauftragte im Landkreis Stade für die in der letzten Woche ermordeten Frau in Horneburg auf.

Wieder hat es im Landkreis Stade einen gewaltsamen Tod einer Frau durch ihren Partner gegeben. Nachdem 2019 drei Frauen Opfer von Häuslicher Gewalt wurden, kam es in der vergangenen Woche in Horneburg zu einem weiteren Femizid, also der Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts.

Aus diesem Grunde findet am Donnerstag, 21.09.2023 um 18 Uhr auf dem Platz am Burgmannshof (Parkplatz Wochenmarkt, Burggraben/Ecke Isern-Hinnerk-Weg) eine Mahnwache für die verstorbene Frau statt.

Mit der Kampagne „Donnerstags in Schwarz“ rufen die Gleichstellungsbeauftragten gleichzeitig erneut auf, sich mit den Opfern zu solidarisieren, indem sie immer donnerstags ein schwarzes T-Shirt oder einen entsprechenden Button tragen. Buttons und T-Shirts sind erhältlich bei den Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Stade, der Hansestadt Buxtehude oder den Samtgemeinden Harsefeld, Oldendorf-Himmelpforten oder Horneburg.

18.09.2023

„Häusliche Gewalt?! …läuft nicht!“

Netzwerk Häusliche Gewalt beim Lauf- und Musikfestival in Harsefeld dabei
Ziel erreicht – im doppelten Sinne: 23 Läuferinnen und Läufer haben beim diesjährigen Lauf- und Musikfestival am vergangenen Samstag (24. Juni) in Harsefeld erfolgreich teilgenommen. Damit sorgten sie dank der bedruckten T-Shirts für mehr Sichtbarkeit des Netzwerkes – ebenso wie ihre Unterstützerinnen und Unterstützer, die an der Laufstrecke lautstark anfeuerten, wie etwa Aktive vom Stader Frauenhaus.

Häusliche Gewalt hingegen findet meistens im Verborgenen statt und ist zugleich ein gesellschaftliches Tabuthema. Obwohl körperliche und psychische Angriffe in der Partnerschaft tagtäglich stattfinden. Das wollen die Netzwerkmitglieder ändern. „Häusliche Gewalt?! …läuft nicht!“ lautete denn auch der Slogan auf den T-Shirts. Unterstützt wurde das Netzwerk bei der Aktion vom Modehaus Mohr in Dollern, es hat sich zu einem großen Teil an den Kosten der T-Shirts für die Läuferinnen und Läufer beteiligt.

Denn: Gewalt in der Partnerschaft ist nicht hinnehmbar. Daher gibt es seit mehr als 20 Jahren das Netzwerk. Darin engagieren sich unterschiedliche Einrichtungen und Institutionen aus der Region. Dazu gehören die AWO-Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS), das Stader Frauenhaus, das Opferhilfebüro, die Polizei, die Jugendämter und die Justiz, die Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Stade sowie viele weitere Akteure. Die Mitglieder setzen sich für Betroffene ein, leisten Präventions- und Aufklärungsarbeit und vernetzen Institutionen und Beratungsstellen.

Wie unerlässlich das ist, zeigen erschreckende Zahlen: Bundesweit erleben pro Stunde 13 Frauen Gewalt in der Partnerschaft, so eine Studie des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend. Alle drei Tage wird eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet. All das unabhängig vom Bildungsstand, dem Alter oder der sozialen Schicht. Eben deswegen ist die Auseinandersetzung mit diesem Thema und die Sichtbarkeit des Netzwerkes so wichtig.


Für mehr Sichtbarkeit starteten 23 Mitglieder vom Netzwerk gegen Häusliche Gewalt beim diesjährigen Lauf- und Musikfestival in Harsefeld. Foto Landkreis Stade


„Häusliche Gewalt?! …läuft nicht!“